04/2008 Achenbach
26.04.2008
Hofer Anzeiger
Insolvenzantrag der Achenbach GmbH – Rechtsanwalt Dr. Martin Heidrich zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt
Die Firma Achenbach in Zell hat – trotz voller Auftragsbücher – wegen Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Insolvenz gestellt. Dies bestätigte gestern der Münchner Rechtsanwalt Dr. Martin Heidrich, der als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden ist. Für die Zukunft des Unternehmens zeigte er sich aber „sehr optimistisch“. Der Geschäftsbetrieb laufe derzeit in vollem Umfang weiter, berichtete Heidrich. „Wir arbeiten an der Sanierung.“
Die Achenbach GmbH, 1950 als Landschreinerei gegründet, hat heute 75 Mitarbeiter und fertigt unter anderem Fenster, Rollläden, Haustüren und Wintergärten. Sämtliche Produktionsstätten befinden sich in Zell.
Wie Heidrich berichtet, ist das Unternehmen trotz gut laufender Geschäfte in akute Liquiditätsprobleme geraten. Hintergrund sei die allgemeine Baukrise. Erstens sei der Fenster-Boom der 1990er Jahre vorbei; zweitens habe sich in der Baubranche große Vorsicht breitgemacht, was sich wiederum im Finanzgebaren niederschlage. So verkauften Lieferanten oft nur noch gegen Vorkasse.
Auch Banken seien bei der Gewährung von Kontokorrentlinien zurückhaltender geworden. „Unter solchen Umständen kann selbst eine ertragskräftige Firma wie Achenbach in Zahlungsschwierigkeiten kommen“, erläutert Heidrich. „Das ist ein Teufelskreis.“ Der Rechtsanwalt bestätigt, dass die Achenbach-Belegschaft für März zunächst keine Löhne und Gehälter erhalten hat. Diese seien aber mittlerweile nachgezahlt worden. Auch die laufende Entlohnung sei gesichert.
Überhaupt ist Heidrich zuversichtlich, dass die Sanierung gelingt. „Ich bin froh, dass es uns rasch gelungen ist, die Lage des Unternehmens zu stabilisieren“, sagt der Insolvenzverwalter. Alle Beteiligten zögen an einem Strang mit dem Ziel, dass Achenbach weitergeführt wird. „Ich hoffe, ich kann im Juni ein Ergebnis präsentieren.“ Ob und wie sich die Sanierung auf die Zahl der Arbeitsplätze auswirkt, könne er noch nicht sagen. Heidrich betont aber: „Die Achenbach-Produkte haben ihre Berechtigung auf dem Markt."