06/2008 Achenbach
05.06.2008
Hofer Anzeiger/Frankenpost
Bei Achenbach geht es weiter
Nach der Insolvenz | Neue GmbH tritt an die Stelle des alten Unternehmens – allerdings mit reduzierter Belegschaft. Alexander Achenbach ist Geschäftsführer. Insolvenzverwalter bezeichnet die Geschäftslage als gut.
Von Hannes Keltsch
Zell – Die insolvente Firma Achenbach in Zell macht weiter – mit reduzierter Belegschaft. 49 der bisher 75 Mitarbeiter werden übernommen. Über das alte Unternehmen, die Achenbach GmbH, ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. An ihre Stelle tritt die neu gegründete Achenbach Fensterbau GmbH. Deren Geschäftsführer ist Alexander Achenbach, Sohn des bisherigen Chefs Hans-Joachim Achenbach.
„Die alte Achenbach GmbH wird jetzt ganz normal abgewickelt“, sagte gestern der Insolvenzverwalter, der Münchner Rechtsanwalt Dr. Martin Heidrich aus München, auf Anfrage unserer Zeitung. Das Unternehmen hatte, wie berichtet, wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Es war wegen der allgemeinen Krise der Baubranche trotz gut laufender Geschäfte in Liquiditätsprobleme geraten.
Der Insolvenzverwalter musste zunächst allen 75 Mitarbeitern kündigen. Wie Geschäftsführer Alexander Achenbach gestern mitteilte, handelte es sich dabei zum Teil um 400-Euro-Kräfte; „bereinigt“ hatte das Unternahmen also bisher 67 Vollstellen.
Extrem vorsichtig
Alexander Achenbach kann nicht völlig ausschließen, dass noch weitere Kräfte das Unternehmen verlassen müssen. Denn er plane und kalkuliere zurzeit extrem vorsichtig, immer mit Blick auf den „worst case“, die schlechteste mögliche Entwicklung. „Das Unternehmen muss wieder auf sicheren Füßen stehen.“ Laufe es gut, könne es sein, dass Entlassene wieder eingestellt werden.
Insgesamt sei die Geschäftslage gut, freut sich Insolvenzverwalter Heidrich. „Das Sanierungskonzept, das Herr Alexander Achenbach und ich ausgearbeitet haben, ist aufgegangen.“ Wesentlicher Bestandteil war, auf die Kunden zuzugehen und sie zu halten. „Das ist gelungen“, stellt Heidrich fest. „Lieferanten und Kunden haben großes Entgegenkommen gezeigt.“ Damit sei auch das mutige Vorgehen des Insolvenzverwalters und des neuen Geschäftsführers honoriert worden: „Wir haben klare Worte gesprochen und für Transparenz gesorgt. Ich freue mich, dass alles geklappt hat wie geplant.“
Für Achenbach ist es besonders wichtig, dass beide Standorte in Zell – die Fertigung von Kunststoffprodukten und die Holz- und Leichtmetallfertigung – erhalten bleiben. „Alle Leistungen, an die unsere Kunden gewöhnt sind, also auch das Montieren, werden uneingeschränkt weiter angeboten.“ Für Freitag und Samstag lädt Achenbach von 10 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.